Dienstag, 15. Juni 2010
TTTT - Tag 5
Liebes Tagebuch,
der Sky-Mann hat die HD-Frequenz gefunden. Leider kommt sie ohne Inhalt in meiner Wohnung an. So was! Eine Lösung habe ich parat, doch muss ich dafür erst einmal mit dem Elektriker der Hausverwaltung sprechen. Das ist ja alles so nervig.
Die DFL hat heute Mittag den neuen, offiziellen Bundesligaball vorgestellt, der fortan bei allen Spielen eingesetzt wird. Geladen waren zur offiziellen PK Uwe Seeler, Gerd Müller, Rudi Völler sowie Thomas Müller und Lukas Podolski. Großartige Interviews folgten wie z.B.: "Gerd Müller, welches war denn ihr wichtigstes Bundesligator?" - "Ja, hätte ich damals so einen Ball gehabt, hätte ich noch mehr Tore geschossen." "Hmm, ja, ähh, danke!" Herr Müller wurde daraufhin nicht mehr interviewt. Besser hingegen Lukas Podolski. Auf die Kritik der Engländer anspielend, die sich in der Presse beschwert hatten, dass wir Deutschen den Ball ja schon die gesamte Rückrunde nutzen konnten, wurde Poldi gefragt, ob es denn Probleme mit dem Ball gäbe. Antwort: "Also ich oder wir, alle Deutschen, haben keine Probleme mit dem Ball." Auf die Frage, wer das erste Bundesligator damit schießen werde: "Wir vom 1. FC Köln ganz sicher nicht. Dafür spielen wir viel zu defensiv." Schöne Antwort.
Sky - obgleich offizieller Bundesligasender - war das alles egal. Dort hatte man heute Lars Ricken als Experten ausgegraben, entweder weil er sich unglaublich gut im slovakischen und neuseeländischen Fußball auskennt oder weil er der Nation mal erklären konnte, wie es ist als einziger Feldspieler eines Vize-Weltmeister-WM-Kaders nicht eingesetzt zu werden. Hähähä!
Das ZDF hatte wieder Lutz Pfannenstiel als Experten, der die Neuseeländer wohl ganz gut kannte. So genau kann ich das aber nicht sagen, denn MAN KANN IHN LEIDER NICHT VERSTEHEN. Darum mag sein Buch auch ganz gut sein, akustisch ist dieses bayrische Blabla leider unbrauchbar. Daher also nie das Hörbuch vom "Unhaltbar" besorgen.
Der wahre Fachmann saß aber am Mikro während des Spiels: Posch-Dieter Wolfmann. Der Kospomolit unter den Fußballkommentatoren. Ob Slovakei oder Slovenien - egal. Ist doch eh alles das gleiche. Zudem spielten bei der Begegnung Slovakei - Neuseeland lauter verkappte Weltstars wie der Kiwitorwart Mark Paston, der mit ein bisschen weniger Verletzungspech schon lange bei Barcelona, Chelsea oder Manchester spielen würde. Sein überragendes Potential deutete er aber nur an, z.B. bei einem souverän zur Seite gespielten Rückpass. Poschi sah dann auch exklusiv das schlechteste Spiel dieser WM - er hat wohl einige andere nicht geguckt. Und für ihn als einzigen war es dann auch ausgeschlossen, dass Neuseeland noch zum Ausgleich kommt. Tja, da war er aber ein bisschen überrascht am Ende. Die so überragenden Slovenen oder Slovaken (egal!) dürften durch dieses Tor wohl das Achtelfinale verpassen. Dumm gelaufen, aber vor allem: beschissen kommentiert. Zeit für die Rente!
Das Ende der Partie Elfbeinküste - Portugal war ein Beispiel für mein jahrelanges Plädoyer gegen kurze Ecken. Hätten die Ivorer die Ecke lang rein gebracht, wäre vielleicht noch eine Chance kreiert worden, so pfiff der Schiri ab. 0:0. Und das nächste langweilige Spiel. Großer Höhepunkt war die Einwechslung Didier Drogbas. Super! Dabei hatte ich mir von dem Spiel wirklich mal viel versprochen. Noch ist es zu früh für ein Fazit, aber die Spiele sind teilweise so unglaublich langweilig. 2-3 aufregende Momente innerhalb von 90 Minuten. Das ist wirklich enttäuschend. CR9 - wie der Idiot genannt wird - brachte bis auf einen zugegebenermaßen super Pfostenknaller nichts zustande, außer bei der Hymne traurig zu gucken (die Frauen schmolzen vermutlich dahin), während Torwart Eduardo die Hymne bis nach Portugal schrie (siehe oben). Sehr ordentlich spielte mein Panini-Frisur-Liebling Gervinho. Den Mann gilt es zu beobachten.
Nordkorea Fachmann Christoph Metzelder (mal ehrlich, die haben eine Lostrommel und ziehen einfach eine Person aus der Fußballwelt und laden die ein) erklärte uns erwartungsgemäß gar nichts zu Nordkorea. Olli Kahn übernahm mal wieder beim ZDF mit Obersturmbannführerin Kathrin "Innerer Reichsparteitag" Müller-Hitlerstein und hatte auch keine Ahnung. Und die Brasilianer? Die spielten in Halbzeit Eins zumindest ebenfalls so, als würden sie nichts wissen. Nordkorea schenkte ihnen nichts, mühte sich tapfer, war aber trotz des späten Anschlusstreffers zu harmlos. Brasilien dürfte die Partie in die Kategorie Arbeitssieg einordnen, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es keine equivalente Übersetzung dafür gibt. So richtig schlau sind wir über Nordkorea jetzt alle nicht. Vielleicht gibt es ja noch eine kleine Überraschung gegen die Elfbeinküste oder Portugal.
Dein Shane Smeltz
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Bei einem europäischen TOP-Club würde ja laut Poschi auch Robert Vittek spielen, wäre er nicht so oft verletzt. Erinner mich nicht daran, dass er oft verletzt war, als er beim schon seit Jahren überragenden 1. FC Nürnberg spielte.
AntwortenLöschenDas mit dem Norkorea-Experten stelle ich mir aber auch wirklich schwer vor! Aber vielleicht ändert sich das bald, denn Ballack ist ja derzeit auf dem Markt.
Schön find ich bei den Norkoreanern auch die Tatsache, dass sie aufgrund des Ausreiseverbots ihrer Bürger einige in Südafrika lebende Chinesen gegen Bezahlung zu Norkoreafans machen und ins Stadion schicken! Das nenne ich Fankultur.
Noch was zum Thema "Europäischer Topverein für den Kiwi-Keeper (oh ja)" von Wynton Rufer:
AntwortenLöschenkicker: Gerade Keeper Mark Paston zeigte sich mitunter sehr unsicher...
Rufer: Er hatte auch einige Patzer in der Vorbereitung. Auf der Bank haben wir jedoch keinen besseren sitzen. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum Coach Ricki Herbert nicht Stefan Marinovic (19, bei Wehen Wiesbaden unter Vertrag, Anm. d. Red) nominiert hat. Ihm gehört die Zukunft im neuseeländischen Tor.
Das heisst, wenn Poschi Recht hatte, müsste der genannte Marinovic schon jetzt beim FC Barcelona spielen!
Zwecks Ablösemodalität wurde bereits beschlossen, dass der SV Wehen Wiesbaden ein Freundschaftsspiel im Camp Nou austrägt. Ist bereits ausverkauft.
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