Dienstag, 3. November 2009

10. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Fortuna Düsseldorf 0:2 (0:2)


Ist jetzt schon eine ganze Weile her (Definition ganze Weile = 11 Tage) und da inzwischen nicht nur ein weiterer Erfolg gegen Karlsruhe eingetütet wurde, sondern nun am Freitag auch das Match beim FC St. Pauli ansteht, sollte ich wohl mal ein paar Zeilen zu Papier bringen.
Ohne jetzt als großer Anhänger hier aufzutreten, muss man sagen, dass ein Auswärtsspiel beim FCK nach all den Sandhausens, Freialdenhovens, Verls, Aalens etc. (Liste ist traurigerweise fast unendlich fortführbar...) schon ein kleines Highlight dieser Saison darstellt. Nicht weil der FCK so toll ist, nicht, weil ja eine ganze Region mitfiebert und auch nicht, weil das Betze-Feeling so etwas besonderes ist, sondern einfach, weil die da ein zu drei Vierteln sehr hübsches Stadion haben und 42.000 Leute (Saisonrekord) dem Schauspiel beiwohnten. Das waren genau die Spiele, auf die man sich in der 2. Liga gefreut hat. Insbesondere, wenn die Fortuna dann auch noch eine hervorragende Leistung zeigt und dem bis dato ungeschlagenen FCK die erste Saisonniederlage beibrachte. Im übrigen ist Fortuna damit das einzige Team in Liga 2, das noch keine Heimniederlage erleiden musste. Nur so nebenbei.

Langeweile auf dem Parkplatz: Von Omi selbst gestrickt inkl. Deutschlandflagge, just in case.

Schade war es, dass Termin und äußere Umstände es nicht zuließen, dass Martin und Tobi dem Spektakel im Stadion beiwohnen konnten. So nahmen sich Andy und ich einen Tag frei und machten uns im Mazda vom Rainer auf nach Lautern. Zuletzt waren wir dort 2006 gewesen, wie ich in einem unteren Eintrag schon erwähnte. Nach einem kurzen Besuch beim Friseur holte ich Andy bereits um 11:00 Uhr zuhause ab. Das anstehende Wochenende, der Berufsverkehr und das Ende der Herbstferien in NRW ließen uns einen mehr als ordentlichen Puffer einplanen. Klar, dass wir mehrere Stunden zu früh ankamen, das geht ja immer so. Mettbrötchen in der Tüte, iPod (Wann steigst Du eigentlich mal wieder in die Battles ein, Andy?) an den Lautsprechern und ab ging es.

Der Betze wirkt im Fernsehen größer als in echt

Meine Tags zuvor getätigte Unterzeichnung unter den Mietsvertrag meiner neuen Wohnung reichte nur kurz als Gesprächsthema. Denn Andy musste mir eine wichtige Frage stellen. Und ich sagte: JA. ...Ähmm, das klingt jetzt irgendwie verfänglich. Trauzeuge, Leute, Trauzeuge. Nicht Schwulenehe oder so. Ich werde Andys Trauzeuge sein und habe nun die große Ehre, seinen Junggesellenabschied zu planen. BUAHAHAHAHAHA! Also als erstes schreibe ich mit schwarzem Stift "Junggesellenabschied" auf weiße T-Shirts. Dann gehen wir zur Fortuna und hinterher in die Altstadt zum Ballermann. Mann, wird das ein geiler Abend!
Die A61 Richtung Koblenz präsentierte sich durchaus rot-weiß. Ein erfreulicher Zustand. Pause machten wir bei Meckes, wo wir Sekunden vor einem Fanbus (Gestalten!) ankamen, und so wenigstens noch in Ruhe essen konnten. Und trotz dieses ausgiebigen Mahles und einer telefonischen Einkaufsberatung für Andys Vater zum Thema Blu-ray Player rollten wir auf den ominösen Parkplätzen im Wald ein, verharrten noch rund 45 Minuten im warmen Auto, während wir die Leute beobachteten. Nach dem Shuttlebustransfer, erkundeten wir das spannende Pay-Off System. Einmal stand auf meiner Stirn "sprich mit mir", erst ein älterer Herr mit etwas zu stark geschminkter Frau - Tenor: beste Zeit seit Jahren, gute Jungs, gutes Spiel - und dann noch in der Schlange zur Bezahlkartenrückgabe mit einem nicht ganz nüchternem Fan - Tenor: doofe Karten, Bezahlsystem kapier' ich nich'! Nüchtern ist dann auch ein gutes Stichwort, denn hinter unseren Plätzen reihte (zum Glück nicht: reierten) sich eine Gruppe ganz besonders besoffener, aber immerhin sehr netter Fortunen ein. Leider kippte einer der Mittvierziger ständig auf uns drauf (Der Sitzplatzbereich war doch eher zum Stehplatzbereich bei diesem Spiel geworden). Er wollte sich aber partout nicht hinsetzen. Das mit dem Gleichgewicht halten war nicht einfach. Haben sich aber jedes Mal brav entschuldigt. Trotzdem schade, dass man von so einer krassen Partie nichts mitbekommt, weil man sich in Bus oder Bahn die Hucke voll gesoffen hat. Selbst Schuld!
Zum Spiel brauche ich ja kaum noch was sagen: SEN-SA-TIO-NELL! Ein großes Erlebnis! 38.000 Zuschauer trauern, nur 4.000 Fortunen feiern (Schalalalalalalalala... etc.). Der Ärger über den miserablen Abtransport blieb deswegen heruntergeschluckt. Andy beschloss dann, im Auto ein Nickerchen zu halten, was bei einer Zweimannbesatzung sehr spannend für den Fahrer ist. Trotz beachtenswert vieler Autos mit bösartigen Xenonscheinwerfern fanden wir den Weg heim. Aber nicht ohne eine kleine Pokerei am Ende. Der Benzintank deutete nämlich mehr und mehr an, dass er exakt für Hin- und Rückfahrt reichen würde. Die Frage kurz hinter Köln war also: noch irgendwo auf der Autobahn tanken oder auf Reserve nach Düsseldorf. Wir fühlten uns durch das Spiel in Lautern natürlich unbesiegbar. Die Entscheidung war daher klar: Mit dem letzten Tropfen nach Düsseldorf! Und wir schafften es! Nichts sollte schief gehen an diesem Freitag. Möge auch der kommende Freitag so laufen!

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