Mittwoch, 28. Oktober 2009

Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 62: "Park & Wait in Kaiserslautern"

2006 war eine gute WM. Doch ohne nun auf sportliche Details einzugehen, hatte sie in der Konzeption einige Fehler. Einer: Kaiserslautern als WM-Stadt. Tut mir leid für die Region (die ja so gerne und häufig leidet), aber weder war sie infrastrukturell bereit dafür, noch ist diese Ecke Deutschlands interessant oder bedeutend genug. Und das soll kein Plädoyer für Düsseldorf sein, eher hätte es da z.B. Bremen verdient gehabt. Egal. Wie miserabel geeignet die Lauterer Strukturen für große Mengen Menschen sind, durfte ich während der WM übrigens am eigenen Leib erfahren, da ich Vorrundenkarten für den alten Klassiker Spanien gegen Saudi-Arabien im Lauterer Schmuckkästchen besaß. Wie praktisch jedes WM-Spiel war die Partie ausverkauft, ein ordentliches Menschenaufkommen die Folge. Doch in Lautern gibt es keine (offiziellen) Parkplätze am Stadion. Vielmehr muss man auf Anlagen parken, die irgendwo in den umliegenden Pfälzer Wäldern verteilt sind. Von dort bringt einen ein Shuttlebus zum bzw. in die Nähe des Stadions. Die Fahrt dauert rund 10 Minuten. Wir sehen also bereits, An- und Abreise sind in Lautern nicht so ganz einfach, egal wie gut besucht eine Paarung ist. Kommen nun aber unglaublich viele Menschen, sagen wir 40.000+, dann kann das auf dem Hinweg noch einigermaßen funktionieren - schließlich kommen nicht alle gleichzeitig an - auf dem Rückweg sollten aber ausreichend Busse bereit stehen, um die Zuschauer schnell abzutransportieren. Das klappte 2006 vorne und hinten nicht. Keine Busse in Sicht für tausende von Menschen. Gedränge, Geschrei, Chaos. So viel zur WM-Stadt Kaiserslautern. Wir brauchten noch einmal die Dauer des Spiels bis wir letztendlich am Auto waren.

Tja, das war einmal. Gelernt haben sie seitdem nichts.

Und nun schreiben wir das Jahr 2009. Drei Jahre sind vergangen, in denen der FCK den Ausbau des Stadions, welches - von der einen "falschen" Tribüne abgesehen - wirklich schniecke ist, sportlich schwer bezahlt hat. Komplett finanziell verhoben am Ausbau trotz Hilfe von Kurt Beck, so dass das Geld sehr knapp ist. Man sollte aber meinen, dass sie zumindest gelernt haben, dass beim Abpfiff einer Partie, die von rund 42.000 Zuschauern besucht wurde, entsprechende Shuttle-Bus Vorkehrungen getroffen wurden. Mitnichten. Ich meine, vielleicht hat die Stadt Kaiserslautern auch nur fünf Busse, kann ja sein, aber die Situation war der von 2006 doch sehr ähnlich. Nach 10 Minuten Fußmarsch kommt man zu den Shuttle-Bus Haltestellen und sieht zwar viele, viele Menschen, aber keine Busse. Da wir uns taktisch geschickt anstellten und einfach Glück hatten, kamen wir nach einiger Zeit weg. Abfahrt am Parkplatz war aber trotzdem eine Stunde nach Abpfiff. Nee, Freunde, Ihr kriegt es wohl nicht auf die Kette. Dies ist keine WM- und Erstligareife Organisation. Und das ist doch der Lauterer Anspruch, oder?

5 Kommentare:

  1. Gladbach oder Schalke zeigen, dass es auch ohne Shuttlebusse ne Stunde dauern kann!

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  2. Mett Mitkartoffel29. Oktober 2009 um 11:28

    Wie wahr, wie wahr. Auch alles keine erstligareifen WM-Städte (nicht mal Frauen!)! Alles runterstufen! Im Ernst, bei denen läuft es ähnlich schlimm. In Lautern nervt nur dieses unsägliche Gedrängel und die Warterei auf die Busse, obwohl man ja eigentlich mit dem Auto dort ist.
    Sind halt verwöhnt in Düsseldorf. Auch bei hohen Zuschauerzahlen klappt der Abtransport vernünftig. Wurde auch neulich mal irgendwo getestet, da schnitten wir entsprechend gut ab.

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  3. Wobei ich sagen muss, dass ich nach dem Aachen Spiel auch echt lang gebraucht habe, weil die Abfahrt von der 44 wegen "die Polizei sperrtt 2 von 4 Spuren für keine Ahnung was" total dicht war. Da haben wir auch fast ne 3/4 Stunde gestanden ... Aber generell hast DU Recht, das ist schon okay wie es bei uns läuft. Und morgen wird dann sogar im wahrsten Sinne des Wortes gelaufen.

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  4. In Düsseldorf hab ich aber auch schonmal übelst lang gestanden hab, Länderspiel gegen Argentinien. Da ging gar nichts. Hab sowas auch schon von anderen Länderspielen gehört - liegt vielleicht am Publikum. Trotzdem schöner, wenigstens direkt im Auto zu sitzen als noch auf einen Bus zu warten, der einen erst zum Auto bringt!

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  5. Mett Mitkartoffel29. Oktober 2009 um 23:15

    Also beim Spiel gegen die Schweiz oder gegen den HSV, auch Aachen ging es recht gut. Das Argentinien-Spiel war ja eines der ersten in der Arena, da hat man wohl noch geübt.

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